Zur Person:  Dr. phil. Jürgen Schmidt-Pohl

 

1967

Geboren 1945 in Schwerin/Mecklenburg, als Sohn des Ehepaars Paskal Schmidt und Wally Schmidt, geb. Ebel, gesch. Litzkendorf.
Nach Schulbesuch und Tätigkeiten in verschiedensten Arbeitsberufen begann er als Jürgen Pohl 1966 eine Umschulung im Volksbuchhandel Schwerin, mit dem Ziel des Buchhändlerabschlusses.
Während der Ausbildung kam es am 20. März 1968 zu seiner ersten Verhaftung durch das MfS, der die Verurteilung wegen „staatsfeindlicher Hetze und Propaganda“ zu zwei Jahren Haft, mittlere Strafkategorie, folgte. Äußerer Anlaß war sein Auftreten gegen die zur Abstimmung stehende neue „Sozialistische Verfassung der DDR“, auf einem Jugendforum des Volksbuchhandels Schwerin. Der Verhaftung war ein einjähriger Ermittlungsvorgang gegen Jürgen Pohl vorausgegangen, „OPK Kriegshetzer, weil er für das existenzrecht Israels eintrat und den „Prager Frühling“ beispielhaft auch für die DDR forderte.

Im Aug. 1969 kam es nach der Haft im Zuchthaus Cottbus erneut zu seiner Beschäftigung im Volksbuchhandel Schwerin, wiederum mit dem Ziel des Buchhändlerabschlusses. Im Mai 1971 wurde ein Berufsverbot gegen ihn ausgesprochen, weil er in der Buchhandlung „Pestalozzi“ in einem aus der Landesbibliothek entliehenen „Börsenblatt des Buchhandels Frankfurt a. M.“ in seiner Mittagspause gelesen hatte. Er absolvierte den Buchhändlerabschluß 1972 extern mit der Gesamtnote 1,6. Vorübergehend war er Schallplattenverkäufer in der Musikalienhandlung Althen & Claussen, doch dort verdiente er etwa zweihundert Mark weniger als im Buchhandel. Er kündigte dort und um Sanktionen zu entgehen ließ er sich in die Brauerei Schall u. Schwencke vermitteln, wo er als Expedient von 1972 bis zum Juni 1973 arbeitete. Danach Losverkäufer im Straßenverkauf, als absolute Verweigerung wegen seines Beschäftigungsverbots im Volksbuchhandel.
Durch die Haft bei der STASI Schwerin und im Zuchthaus Cottbus vollzog sich in ihm die Wandlung vom Kritiker am „real existierenden Sozialismus“ hin zum Antikommunisten. Geistig wurde dieser Wandlungsprozeß bewirkt durch Werke der Literatur, von Gollwitzer, Artur Koestler, Wolf Biermann, Alexander Solschenizyn u.v.a., nicht zuletzt aber wegen der Niederschlagung des „Prager Frühlings“ durch sowjetische Panzer am 21. August 1968 und der Breschnew-Doktrin vom „real existierenden Sozialismus“, wodurch ein Demokratischer Sozialismus im Ostblock unmöglich wurde.
Die Lebenssituation wurde derart eingeschränkt und bedrohlich, so daß sich Jürgen Pohl seit dieser Zeit schriftlich um seine Ausbürgerung und Ausreise aus der DDR bemühte.
1974 wurde er erneut durch das MfS verhaftet, wegen angeblicher staatsfeindlicher Kontaktaufnahme mit dem Ziel, die DDR „ungesetzlich“ zu verlassen, versuchtem schweren Grenzdurchbruch, schwerer Hetze und Propaganda im Rückfall. Nach fast einem Jahr U-Haft in den Stasi-Bezirksverwaltungen Schwerin und Berlin wurde er zu fünf Jahren Haft und nach Strafverbüßung zu fünf Jahren Verlust aller staatsbürgerlichen Rechte verurteilt. Weiterhin wurden ihm aus seiner Bibliothek über 200 Bücher beschlagnahmt und einbehalten, darunter auch „Das Tagebuch der Anne Frank“, die Gedichtbände von Wolf Biermann und Alexander Solschenizyns „Archipel Gulag“ in den drei Bänden der deutschen Originalausgabe ...
Im Zuchthaus Cottbus kam es im Mai 1975 zu einer Netzhautablösung am rechten Auge durch schweres Heben bei erpreßter Zwangsarbeit. Nach zweiter, erfolgreicher Netzhautoperation wurde er dann ins Zuchthaus Cottbus zurücküberführt, wo ihn dann ein Strafvollzugsangehöriger so schlug, daß sich die erfolgreich operierte Netzhaut erneut ablöste. Eine weitere Netzhautoperation wurde von der Uni-Augenklinik Leipzig damals abgelehnt, was zur Erblindung seines besten Auges führte
Wenige Monate später, Weihnachten 1975, kam es zum Freikauf aus der Haft in die Bundesrepublik.


1974

Jürgen Pohl ging nach Hannover, arbeitete hier im Schallplatten- und Buchhandel und besuchte die Volkshochschule, die er 1977 erfolgreich mit der Hochschulreife abschloß. Mit dem Wintersemester 1977 begann er an der Uni Hannover mit dem Studium der Rechts- und Politikwissenschaft.  Zum WS 1979, nach dem Vordiplom bei Prof. Jürgen Seifert, wechselte er zur Freien Universität Westberlin, Otto-Suhr-Institut/OSI. Hier legte er Ende 1982 seine mündliche Diplomprüfung bei Prof. Gesine Schwan mit Erfolg ab. Das Thema der schriftlichen Diplomarbeit bei Prof. Helmut Wagner lautete: „Ist das kommunistische Herrschaftssystem reformierbar?“ Im Ergebnis wurde dies von Jürgen Pohl negativ beantwortet. Wegen fehlender beruflicher Aussicht als Diplom Politologe entschloß sich Jürgen Pohl zu weiterführenden Studien an der FU, so am Osteuropa-Institut, am Otto-Suhr-Institut u.a. Er belegte Vorlesungen und Doktorandenseminare der Gebiete Rechtswissenschaft, Soziologie, Philosophie und Publizistik - mit dem Ziel der Promotion.
In dieser Zeit begann er mehrere freie Mitarbeiten als Autor für Musik- und HiFi-Zeitschriften.

Ab 1985 Doktorand bei Professor Dr. Helmut Wagner, mit dem Promotionsthema „Demokratisierungs- Strategien für den Ostblock“. Durch die „Wende“ 1989 wurde die noch nicht abgeschlossene Dissertation zur Makulatur.
Durch Vermittlung eines alten Bekannten aus Schwerin kam es 1991 zur Einstellung als Pressesprecher in der CDU-Landtagsfraktion M-V in Schwerin.
Ab Mai 1991 Beginn der ehrenamtlichen Tätigkeit als Opferverbandsvorsitzender politischer Häftlinge der SED-Diktatur. Jürgen Pohl gründete bis Ende 1991 vier „VOS“-Bezirksgruppen für ehemalige politische Häftlinge in Mecklenburg-Vorpommern und wurde zum Landesvorsitzenden dieser SED-Opferorganisation gewählt. Im Sommer 1991 verwirklichte er seine Idee einer Ausstellung des graphischen Werks von Wilhelm Sprick im Schweriner Justizpalast und ehemaligem Sitz der Stasi „In Memento der namenlosen Toten und Gedemütigten des stalinistischen Terrors“. Ebenfalls gab Jürgen Pohl, als CDU-Pressesprecher und „VOS“-Bezirksgruppenvorsitzender Schwerin einen Ausstellungskatalog dazu heraus. In dessen Geleitwort schrieb er, daß mit diesen Bildern der herrschende Zeitgeist in den neuen Bundesländern sich - allgemein - als Opfer der SED-Diktatur zu fühlen oder auszugeben, als Anmaßung enttarnt sei. Denn wer zuallererst die Opfer der vergangenen SED-SBZ-DDR-Diktatur gewesen waren, das zeigten diese Bilder voll Schmerz und Trauer: die politischen Häftlinge in den Lagern und Gefängnissen von 1945 bis zur „Wende“ 89!
Als „VOS“-Landesvorsitzender setzte er den Anspruch der politischen Haftopfer der SED-und Stasi-Diktatur von 1992-95 durch, mit dem erfolgreichen Kampf für Gedenktafeln an den ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltungen Schwerin und Rostock und an der Stasi-Kreisdienststelle Stralsund.
Ende 1991 Kündigung durch die CDU-Landtagsfraktion. Angebot von dort zur Erarbeitung einer Landesgeschichte der CDU. Dieser Auftrag wurde 2002 durch Dissertation und Promotion zur „Sichtbaren und geheimen Parteitransformation der CDUD von 1945-1969“ und nachfolgender Buchveröffentlichung erfolgreich abgeschlossen. Doch trotz wissenschaftlicher Bewertung der Dissertation durch die Professoren der FU Berlin Helmut Wagner und Manfred Wilke mit „magna cum laude“ war die CDU-Landtagsfraktion mit dem Ergebnis der Arbeit nicht zufrieden und distanzierte sich von ihr.
Bereits im Sommer 1976 war Jürgen Pohl in Niedersachsen nach dem Häftlingshilfegesetz/HHG, 9a und 9b, als Widerständler gegen die SED-Diktatur und politischer Häftling anerkannt worden. 1993 erfolgte seine strafrechtliche Rehabilitierung gemäß des nun geltenden Strafrechtlichen Reha-Gesetzes.  Seit 1998 nahm Jürgen Pohl den Doppelnamen Schmidt-Pohl aus familiären Gründen an.
In der ehrenamtlichen SED-Opferarbeit war Schmidt-Pohl unter anderem Mitglied der Enquetekommission des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern zur DDR-Geschichte 1995/96. Schmidt-Pohl beendete sein Mandat vorzeitig wegen der Weigerung der PDS zu einer wahrheitsgemäßen Vergangenheitsaufarbeitung, da sie einer Ausstellung des Bundesjustizministeriums zur politischen Justiz der DDR nicht in M-V zustimmte und diese mit ihrer Ablehnung vorläufig verhinderte.
1994-96 Mitglied im Bundesvorstand der „Vereinigung Opfer des Stalinismus“ e.V./ „VOS“. Schmidt-Pohl legte hier durch seine Arbeit und Artikel in der „Freiheitsglocke“, dem Verbandsblatt der „VOS“ die theoretischen und argumentativen Grundlagen für die Forderung nach einer SED-Opfer-Rente für politische Haftopfer, analog der NS-Ehrenrente, die der bundesdeutsche Staat durch Einigungsvertrag in Höhe von monatlich ca. 700 € an anerkannte NS-Verfolgte zahlt.
Von 1992 bis 98 als „VOS“ und „VpV“-Landesvorsitzender Mitglied im Rundfunkrats des NDR der ARD.
1998 Rücktritt von allen „VOS“-Funktionen wegen innerorganisatorischer Intrigen eines DDR-Wirtschaftskriminellen gegen seine Person und wegen des unredlichen Umgangs mit der Stasi-Vergangenheit durch die Vereinsführung und des Unterdrückens der Diskussion zu Stasi-Belastungen von „VOS“-Funktionsträgern und deren konsequenzloser Stasi-Involvierung. Schmidt-Pohl war auf der „VOS“-Generalversammlung 1996 mit seinem Antrag zur Stasi-Überprüfung aller Funktionsträger in der „VOS“ gescheitert, seinen Antrag hatten nur vier von über einhundert Delegierten unterstützt!
Im April 1998 Gründung der „Vereinigung politisch Verfolgter und Widerständler der SED-Diktatur DDR /„VpV“. Beginn der Diktatur-Vergangenheitsaufarbeitung durch die Aufarbeitungsinitiative Deutsches Gedächtnis und die Gründung des Verlags SCHWARZBUCH-ARCHIV Schwerin. Ab 1998 wurde für Schmidt-Pohl „DDR-Haftzwangsarbeit“ ehemaliger politischer Gefangener zum Schwerpunktthema, denn weder Wissenschaft noch Politik sehen hierin - bis heute - ein zu rehabilitierendes und zu restituierendes SED-Unrecht.


2009

Folgend bis 2004 Veranstaltungen zum Thema und mehrere Buchveröffentlichungen im SCHWARZBUCH-ARCHIV, woraus seit 2000 ein Klägerkreis zur Durchsetzung der Anerkennung der DDR-Haftzwangsarbeit entstand, durch Initiative und unter Vorsitz von Schmidt-Pohl. Zwei Rechtsgutachten wurden in Auftrag gegeben und RA von Raumer übernahm die Vertretung von zwei Pilotverfahren in dieser Sache, ohne Erfolg, Diese scheiterten jeweils beim OLG Magdeburg und Rostock, trotz eines eigens hierfür erstellten Rechtsgutachtens von RA Peter Neumann und eines weiteren von Wolfgang Mäder, Berlin. Einzig die Klage von Schmidt-Pohl wurde als Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht angenommen, dann jedoch wegen „fehlenden öffentlichen Interesses“ dort abgelehnt. Eine weitergehende Klage wurde von Schmidt-Pohl dann beim europäischen Gerichtshof für Menschenrechte - EuGH Strasbourg 2007 eingereicht und war bis 2010 dort anhängig. Dann wurde die Klage vom EuGH durch Einzelrichterentscheidung abgelehnt! Bei Interesse dazu „Aktuell“ auf der Startseite anklicken.

Durch Burnout, familiäre Zwänge und einschränkende gesundheitliche Probleme beendete Schmidt-Pohl 2005 jede weitere SED-Opfer-Verbandsarbeit und damit kamen auch die Aktivitäten für das SCHWARZBUCH-ARCHIV zum Ende.
2003 Umzug von Schwerin nach Warnemünde.
Nach zahlreichen Augenoperationen 2006/2007 mit nur mäßigem Erfolg und nach relativer Gesundung schrieb Schmidt-Pohl 2008/2009 seine Rechenschaft, als dokumentarischen Roman „Traum vom Finden“. Dies sollte der erste Band seines neuen Lebens als Schriftsteller werden. Er nannte die Buchreihe BLAUBuch-Edition und den Verlag POHLIT.


2015

Mit der Gründung des POHLIT Verlags für Literatur und Politik im Jahre 2009 war die Grundlage für die Herausgabe weiterer Bücher geschaffen. Es wurden in den Jahren 2009-2011 die drei Bände der „Herzwangen-Trilogie“ verlegt, die Schmidt Pohl in dieser Zeit schrieb: „Traum vom Finden“, „Herzwangen“ und „Das Unauslöschliche“.
Dr. Jürgen Schmidt-Pohl lebt nach der Vertreibung aus seiner Mietwohnung in Warnemünde, durch Entmietung wegen „Eigenbedarf“, als freier Autor seit November 2010 wieder in Schwerin.
2012 schloß sich der Roman „Gesetz der verborgenen Zeit“ an., erster Band der Helge Leinenfeld Tetralogie 2013 folgte „Davids Stern“, Roman einer jüdischen Jugend und Findung in der DDR des Jahres 1967-68. Im Frühjahr 2014 erschien der Band „Von Krise zu Krise“, eine Sammlung elegischer Texte und Gedichte der letzten zehn Jahre zusammengefaßt. Schon im Herbst 2014 folgte der zweite Lyrikband mit dem Titel "Geheimnisse der Reise".

Im Frühjahr 2015 erschien der Prosaband "Verlierer in Zeiten nicht erklärter Kriege". Im Herbst 2015 erschien als BLAUBuch 9 der Gedichtband "Brennen werden meine Träume".
Anfang 2016 veröffentlichte Schmidt-Pohl den Prosa- Lyrik und Essayband „Flamme und Irrlicht“, der sich u.a. mit den politischen Gegebenheiten durch die große Flüchtlingsbewegung aus Kriegsgebieten nach Europa und vor allem Deutschland auseinandersetzt. Ende 2016 erschien Band 11 der BLAUBuch-Edition „Irgendwann in Tibet oder ex oriente lux“, zweiter Helge Leinenfeld Roman, nach „Gesetz der verborgenen Zeit …“ und erzählt über den gefährdeten Zustand der Welt am Beispiel Tibets und vom vermeintlichen Tod Herzwangens.
2017 arbeitete Schmidt-Pohl an zwei weiteren Buchprojekten. Wieder wurde es ein Sammelband mit Prosa, Lyrik und Bemerkungen zur Zeit und einem weiteren Leinenfeld-Roman, dessen Reise diesmal nach Frankreich und in den Nahen Osten führt, hinein in das Kriegsgeschehen Syriens und des Irak.


2019

Nach Entmietungsankündigung des Hauseigentümers Anfang Juli 2019 für Anfang 2020 wurde die Arbeit des Schreibens immer wieder durch Wohnungssuche unterbrochen, so daß sich die Fertigstellung von 14. BLAUBuch „Immer wieder nur im Kreis herum“ hinzog. Dann fand Schmidt-Pohl eine neue Wohnung und in diesen Umzug herein kam das Paket der Druckerei mit den Exemplaren von BB 14.
Die Arbeit an BB 15 „WolfsSaga oder Was noch geschah, im ersten Jahr der Pandemie“ war Ende Mai 2020 als Rohtext fertig.
Dann geschah ein weiteres Unglück. Schmidt-Pohl stürzte und brach sich das Becken. Das war am 9. Juni 2020, es folgten zwei Operationen, Neben der Fraktur gab es große innere Blutungen durch den Sturz und es folgten dann fünf Wochen in Kliniken.

Seit Ende Juli arbeitete Schmidt-Pohl an der Erstkorrektur von „WolfsSaga oder ...“ und wurde damit Ende September fertig. Nun wartet das Skript auf weitere Korrektur und Lektorat ...
Durch den Unfall war Schmidt-Pohl dem Tod sehr nahe gekommen und was das für Auswirkungen auf sein Schreiben haben wird, das ist augenblicklich nicht abzusehen ...


2021

Anfang Dezember 2020 erschien 15. BB „WolfsSaga oder Was noch geschah, im ersten Jahr der Pandemie“ als Kindle Ebook bei Amazon. Während des Schreibens hieran fragte sich Schmidt-Pohl immer wieder, ob er die Herkunft des Protagonisten Helge Leinenfeld im Dunkel lassen dürfte. Er entschied sich, zur Abstammung von Leinenfeld einen Bericht zu schreiben, der offenlegt, warum Leinenfeld ein Krieger wurde und ein Künstler ist.
Anfang Juni 2021 war „Sühnezeit, Ein Bericht“ geschrieben und erstkorrigiert. Vermutlich wird die Fertigstellung des 16. BB bis Anfang Juli 2021 abgeschlossen, so daß es dann als Kindle Ebook bei Amazon erhältlich sein wird.
Mit „Sühnezeit“ ist vermutlich die Reihe von Büchern um den ehemaligen DDR-Fallschirmjäger Helge Leinenfeld abgeschlossen. Der Zyklus umfaßt fünf Bände, und damit ist die Saga beendet, aber wer weiß?


2022

Nach der Veröffentlichung von „Sühnezeit“ als BLAUBuch 16 wollte sich Schmidt-Pohl Rechenschaft ablegen, warum er jetzt im Alter ohne Gefährtin geblieben ist. Dazu wagte er sich an den Mythos DDR-Mädchen, im BB 17, Sandkorn im Stundenglas“. Darüber hinaus ist immer wieder die seit 2020 das Leben bestimmende Corona-Pandemie Thema des Buches. Es sind Zeugnisse des Aufbegehrens gegen den Zeitgeist und die Auswirkungen von Corona, und es sind Absagen an die Politik, die Deutschland als Staat ohne Souveränität zeigt, wenn US-Präsident Biden Nordstream 2 als Sanktion gegen Russland nutzen will und die Gaszufuhr über Nord Stream 2 untersagt, was die deutsche Energieversorgung gefährdet. Dieser Band „Sandkorn im Stundenglas“ erschien gerade als BB 17 als Ebook und als Druckausgabe.

 

 

Der Autor schreibt gegenwärtig an einem Roman über die Fluchtbewegung von Ost nach West. Doch in der deutschen Kulturpolitik spielt dieses Thema keine Rolle.
Wie die Kulturstaatssekretärin C. Roth erklärte, geht es ihr um die Vergangenheitsaufarbeitung der Kolonialisierung und des Holocaust. Diese Vorgabe aber ist ein Diktat und eine Verengung deutscher Vergangenheit auf zwei Themen, die hinlänglich bearbeitet scheinen ...

Bereits war neben dem Flucht-Roman „Über alle Grenzen“ von Schmidt-Pohl ein weiterer Sammelband mit Lyrik, Prosa und Tagebuchnotizen begonnen worden, „Abgründe und Horizonte“.
Als am 24. Februar 2022 Russland in die Ukraine einmarschierte und einen bis heute andauernden Krieg begann, da war dieses Ereignis für Schmidt-Pohl ein derart schwer zu begreifendes Ereignis, daß er alle anstehenden Buchprojekte zur Seite legte, nachdachte und sich sachkundig machte und dann einen fiktiven Bericht, als sechsten Leinenfeld Band und BLAUBuch 20, im April begann und bis Ende August 22 beendete, unter dem Titel „Ukraine, hin und zurück“. Dies ist das Bekenntnis des Unbehagens an der Zeit und eine Absage an Krieg. Es wurde am 31.8. als Kindle Ebook bei Amazon veröffentlicht.


2023

Das Buch „Ukraine, hin und zurück“ fand keine Aufmerksamkeit und kaum Leser. Einher damit gingen neue Erkenntnisse über die Sprengung der Gaspipelines Nordstream 1 und 2 unter der Ostsee. Bis heute ist für die Öffentlichkeit nicht geklärt, ob ukrainische Terroristen, der ukrainische Staat oder letztlich die US-Dienste dafür verantwortlich sind. Kaum wird darüber gesprochen und die Forderung des SPD-Politikers R. Stegner, man brauche Aufklärung, um „Verschwörungsmythen“ entgegenzuwirken, blieb nur eine Sprechblase.

Die zunehmende Forcierung des westlichen und vor allem deutschen Militär-Engagements in und für die Ukraine brachten Schmidt-Pohl zu einer politischen Neuorientierung. Er unterschrieb die Petition von Sahra Wagenknecht genauso wie die Forderung nach Absage an die Lieferung von Streumuniton an die Ukraine. Westliche Politik, scheint Schmidt-Pohl, hat das Augenmaß und die Klugheit verloren. Deutschland hat sich in Bündnisse mit der Ukraine gebracht gegen Russland, die die Deutschen zum Feind Russlands und Kriegsgegner machten. Die Auswirkungen spürt jeder Deutsche heute durch Inflation, kaum noch erträgliche Flüchtlingszahlen aus der Ukraine, immer neue Schuldenaufnahmen zugunsten der Ukraine. Dadurch wird das deutsche Volk immer ärmer und es droht zugrunde zu gehen an den Problemen anderer, die nicht die Deutschlands waren und sind.

Dieses wachsende Unbehagen wurde so übermächtig für Schmidt-Pohl, daß an Schreiben und Fertigstellen von Büchern kaum zu denken war. Jeden Tag hört er die Transportflugzeuge über Mecklenburg nach Osten fliegen, beladen mit immer neuen Waffen für den Krieg in der Ukraine, gegen Russland. Ich möchte am liebsten von hier weg sein und kann doch mit meinen gebrochenen Flügeln nicht mehr anderswo hin, denkt er immer wieder, sich des Gedichts „Preußischer Ikarus“ von Wolf Biermann erinnernd.

Wird es für Schmidt-Pohl noch eine Rückkehr in eine bessere Befindlichkeit durch Frieden geben, für neues Schreiben, anderes Leben?

 

Mit dem Winter 23 auf 24 stellte Schmidt-Pohl einen Band mit Gebrauchsgedichten zusammen, „Späte Zeit“, der auf eine abschließende Korrektur durch einen Korrektor/-in wartet.
Danach kehrte Schmidt-Pohl zum Thema Ukraine zurück und begann mit der Fortsetzung des BLAUBuch-Bandes 20, „Ukraine, hin und zurück“, unter dem Titel „Im Zeichen der Windrose“, als BLAUBuch 22. Die Arbeit daran wird ihn noch Monate beschäftigen.
Darüber hinaus muß ein Roman über „Weggehen und Bleiben“, als Leben in der DDR noch überarbeitet und endkorrigiert werden. Ebenso wartet auf Überarbeitung und Endkorrektur der Prosa- und Tagebuchband „Abgründe und Horizonte“.
Über all dem Schreiben liegt Schmidt-Pohls Erwartung, daß Donald Trump im Herbst die Präsidentenwahl in den USA für sich entscheidet und dann wieder Friede in der Ukraine sein wird und damit auch für die Menschen in Europa ...



Buchankündigung

BLAUBuch 22
Jürgen Schmidt-Pohl

Im Zeichen der Windrose
Roman 175 S. und Dokumentenanhang, erscheint als Fortsetzung von BB 20, „Ukraine, hin und zurück“

Sommer 2024, der Ukrainekrieg ist schon über zwei Jahre alt und Leinenfeld lebt seit seiner Ausweisung aus der Ukraine im Sommer 1922 bei seinem alten Vater, dem Kapitän Leinenfeld, in Marseille und hört von seinem Bruder Hagen, dem ehemaligen Offizier der HVA des MfS und jetzt bei Europol für Terrorabwehr zuständig, daß seine ehemalige Geliebte Miria Al-Bachem in Kiew ist, um dort die islamische Gemeinde für den Krieg gegen Russland zu mobilisieren. Sein Vater plant eine Fahrt mit dem Dreimastsegler von Marseille über Haifa zur Krim, wohin Handlesgut transportiert werden soll. Leinenfeld wird an dem Törn teilnehmen. Vorher nutzt er die Zeit für eine Fahrt nach Algier, wo er Ibrahim ben Juda kennenlernt, den Herren eines Bücherhauses in der Kasbah. Dort findet er ein Buch über den Zug der Goten zur Krim, mit Angaben über den Gotenschatz, der als vermißt gilt. Er fährt weiter nach Tunis, weil er Eindrücke sammeln will, für eine Bilderfolge auf den Spuren von Paul Klee und Franz Marc. Doch eine Epidemie dort macht seine umgehende Rückfahrt nötig. So ist er wieder in Algier und die Tochter von ben Juda hat inzwischen damit begonnen, ihm das Buch über den Gotenzug, das in altgermanischer Runenschrift sowie in Altarabisch geschrieben wurde, zu übersetzen. Er drängt sie, wegen der drohenden Epidemie mit ihm nach Marseille zu kommen und an Bord der Fähre treffen sie auf zwei Ukrainer mit einer Schar von Algeriern, die als Söldner angeworben wurden. In Marseille beendet Miriam die Übersetzung und sie finden den möglichen Ort des Verstecks des Gotenschatzes auf der Krim. Dann beginnt die Seereise und Leinenfeld nimmt seine Freundin Emmanuelle von Fink und Miriam mit auf die Fahrt und bald wird deutlich, daß die Ukrainer in Algier versucht hatten, das Buch über den Gotenzug in die Hände zu bekommen. Leinenfeld ist sehr klar, daß es Zusammenstöße geben wird und daß sie vermutlich nicht nach Odessa weiterfahren werden und daß er nicht nach Kiew reisen wird, um etwas für Miria dort zu tun. Nun gilt es, den Schatz zu heben und für eine sichere Rückfahrt zu sorgen. Doch auf der Krim holt ihn seine Vergangenheit ein, ehemalige Mitverschwörer seines Bruders Hagen aus Russland wenden sich an ihn, um ausgeschleust zu werden. Mit ihnen, so hofft Leinenfeld, wird er Stimmen für sich sammeln können für die Initiative „Friede auf Erden“ ...

 


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Die Lieferung an den Buchhandel wurde zum 1. Januar 2021 eingestellt, u.a. wegen schlechter Zahlungsmoral von Buchhandlungen.
Beim POHLIT-Verlag - www.pohlit-verlag.de - sind alle BLAUBücher unter „Shop“ als Buchausgaben lieferbar.
Bände der BLAUBuch-Edition sind auch bei Amazon als Kindle-E-Book erhältlich.